Elefanten in Myanmar

Elefanten in Myanmar

Eines der Heimatländer des Asiatischen Elefanten ist Myanmar. Bis heute gibt es noch wild lebende Populationen, die vor allem im Norden, Südosten und Südwesten des Landes zu finden sind. Auch wenn die Anzahl der Wildelefanten zurückgegangen ist, beheimatet Myanmar immer noch die weltweit größte Anzahl an wild lebenden Elefanten. Die Dickhäuter werden in Myanmar auch liebevoll „Momo“ genannt. Um ihnen zu begegnen, gibt es in Myanmar verschiedene Möglichkeiten.

Der Asiatische Elefant

Elefanten sind die größten Landtiere der Welt, die in drei Arten unterteilt werden:

  • Afrikanische Elefanten: Offene Landschaften Afrikas südlich der Sahara sind ihr Habitat.
  • Asiatische Elefanten: Sie bewohnen das südliche und südöstliche Asien.
  • Waldelefanten: Sie leben in tropischen Regenwäldern in Afrika.

Asiatische Elefanten sind kleiner als Afrikanische Elefanten. Sie unterscheiden sich durch kleinere Ohren und einer anderen Form der Rüsselspitze (sie haben nur eine statt zwei fingerartige Rüsselspitzen) von ihrem größeren Verwandten. Asiatische Elefanten haben eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 550 bis 660 cm und einen 120 bis 150 cm langen Schwanz. Die Elefantenkühe wiegen ungefähr 2700 kg und ihre Schulterhöhe beträgt durchschnittlich 240 cm. Bullen bringen mit 3600 bis 6000 kg deutlich mehr auf die Waage und werden auch bis zu einem Meter größer als weibliche Elefanten.

Asiatische Elefanten wandern bei Dämmerung oder in der Nacht umher und suchen nach Nahrung. Sie nehmen pro Tag ungefähr 150 kg Nahrung in Form von Blättern, Zweigen, Gräsern und Baumrinde zu sich und suchen einmal täglich eine Wasserstelle auf.

Während Kühe und Jungtiere in Herden von acht bis dreißig Tieren leben, bleiben Bullen alleine oder schließen sich mit anderen Bullen zusammen. Zur Paarungszeit schließen sie sich mehrere Monate lang einer Herde an.

Natürliches Vorkommen in Myanmar

In ganz Myanmar gibt es noch rund 2000 wild lebende Asiatische Elefanten, die vor allem in den waldreichen Randgebieten Myanmars leben. Nur ein geringer Anteil lebt im Zentralgebirge Bago-Yoma, welches nördlich von Yangon liegt. Es wird von einem erhöhten Vorkommen im westlichen Rakhine-Staat, im nördliche Kachin-Staat und der Sagaing Division berichtet.

Um den Bestand der wildlebenden Asiatischen Elefanten zu erhalten, wurden verschiedene Elefanten Schutzzonen eingerichtet und ein zehnjähriger Rettungsplan (Myanmar Elephant Conservation Action Plan) erstellt. Dieser Plan soll durch verschiedene Behörden im Zeitraum von 2018 bis 2027 umgesetzt werden.

Asiatische Elefanten in der Kultur Myanmars

Elefanten haben wie in den Nachbarländern Indien und Thailand eine historisch bedeutsame Rolle in der birmanischen Kultur. Die Verehrung der Elefanten hat eine genauso lange Tradition wie ihr Einsatz als Arbeitskraft in Myanmar. So wurden sie früher nicht nur als Arbeitselefanten in der Landwirtschaft eingesetzt, sondern auch beim Bau, für den Transport und in den Streitkräften. Erst vor ungefähr 200 Jahren wurden die Elefanten auch in der Forstwirtschaft eingesetzt.

Das Leben der heutigen Arbeitselefanten

Asiatische Elefanten lassen sich sehr leicht zähmen und bauen eine große Bindung zu ihrem Betreuer auf. Die allgemeine Bezeichnung für einen Betreuer eines Elefanten lautet Mahout. So lassen sie sich noch heute gut als Arbeitselefanten in der Forstwirtschaft einsetzen. Da Forstwirtschaft der staatlichen Myanmar Timber Enterprise (MTE) unterstellt ist, steht dieser Wirtschaftszweig unter Aufsicht. So wird nicht nur jeder Elefant registriert, sondern es werden auch regelmäßig Gesundheitsüberprüfungen der Tiere durchgeführt.

Es gibt über 4500 Arbeitselefanten in Myanmar, die fünf Tage die Woche, von Sonnenaufgang bis Mittags eingesetzt werden. So haben die Elefanten jeweils nachmittags, den ganzen Sonntag und Mittwoch frei und können sich in der Zeit frei im Dschungel bewegen. Da die Arbeitselefanten alle eine Glocke mit einem jeweils unterschiedlichen Klang um den Hals tragen, finden die Mahouts ihre Elefanten am nächsten Morgen wieder.

Asiatische Elefanten hautnah erleben

Wer die intelligenten Dickhäuter gerne einmal aus nächster Nähe sehen möchte, hat in Myanmar verschiedene Möglichkeiten dazu. Zum einen wurden die Camps der Arbeitselefanten auch für Touristen zugänglich gemacht, zum anderen gibt es auch Zoos, in denen die Tiere beobachtet werden können. Auch auf Trekkingtouren in Nationalparks hat man vielleicht das Glück einem Elefanten in freier Wildbahn zu begegnen.

Elefantencamps

Nicht alle Camps behandeln ihre Tiere vorbildlich. Deshalb stellen wir Ihnen nachfolgend die Camps vor, die unserer Meinung nach beispielhaft mit den Tieren umgehen. Wir glauben, dass Sie die Begegnung mit den Tieren nur richtig genießen können, wenn Sie sicher sind, dass es den Tieren dabei gut geht.

Aber was zeichnet einen beispielhaften Umgang mit den Elefanten aus? Achten Sie darauf, auf welche Art und Weise die Tiere gehalten und behandelt werden. Sie sollten sich frei bewegen können und nicht an kurzen Ketten gehalten werden. Es sollte genug Nahrung und Wasser da sein und die Mahouts sollten die Tiere nicht mit Stöcken schlagen. Gegen einen Ritt auf den Tieren ist nichts einzuwenden, wenn dies nicht in der heißesten Tageszeit geschieht und nicht zu lange dauert. 30 bis 45 Minuten lange Ritte am frühen Morgen oder späten Nachmittag sind also vertretbar.

Green Hill Valley Elephant Camp in Kalaw im Shan-Staat

Ein einheimisches Paar hat im Jahr 2011 im Dorf Magwe im Kalaw Township nahe Taunggyi ein Elefantencamp für alte und kranke Tiere gegründet. Ihr Ziel war es, einen Alterssitz für Arbeitselefanten zu schaffen und gleichzeitig einen verantwortungsvollen Tourismus zu fördern. So entstand das heutige Green Hill Valley Elephant Camp.

Die Elefanten, die früher in der Holzindustrie gearbeitet haben, werden von ihren neuen Mahouts täglich gefüttert und gebadet. Sie werden in ihrer natürlichen Umgebung gehalten und wenn nötig tierärztlich versorgt. Besucher dürfen bei der Fütterung und beim Baden mithelfen und haben so die Möglichkeit die Tiere so hautnah zu erleben.

Das Camp versorgt nicht nur alte und kranke Elefanten, sondern hat auch ein Wiederaufforstung-Programm. So haben Sie bei den verschiedenen Touren des Camps die Gelegenheit, bei diesem Projekt mitzuhelfen. Zudem wird Ihnen gezeigt, wie aus Elefanten-Dung Recyclingpapier entsteht.

Ngapali Elephants Sanctuary im Rakhine-Staat

Von den staatlichen Touren wird hier öfters abgeraten, dafür wird Aung Aung (auch Victor genannt) der Betreiber des Camps, positiv erwähnt. Zurzeit befinden sich dort 3 Elefanten (Stand Februar 2020), die man füttern und im Fluss baden darf. Das Camp erreicht man nach einer 30 minütigen Busfahrt und einer ebenfalls 30 minütigen Bootsfahrt auf einem Fluss. Unterwegs kann man die wunderschöne Natur und das Leben der Farmer entlang des Flusses beobachten. Es wird auch ein leckeres Mittagessen mit lokalen Spezialitäten serviert.

Wenn Sie noch mehr Fragen zum Camp haben oder eine Tour buchen möchten, können Sie hier mit Aung Aung Kontakt aufnehmen.

Alaungdaw Kathapa National Park in Kani und Mingin in der Sagaing Division

Die Möglichkeit wilden Elefanten zu begegnen haben Sie, wenn Sie eine Tages- oder mehrtägige Trekkingtour durch den Alaungdaw Kathapa National Park buchen. Die Tour führt Sie durch den Dschungel mit großen Teakbäumen, vorbei an Abgründen und Bergen. Unterwegs begegnen Sie mit etwas Glück Vögel und andere Tiere wie Leoparden und andere Wildkatzen, Schwarzbären, Ziegen, Hirsche und Elefanten. Im Dschungel leben ungefähr 100 Arbeitselefanten und 80 wilde Elefanten, die sich frei bewegen können. In der Mitte des Dschungels befindet sich der große Buddhistische Schrein von Alaungdaw Kathapa, zu dem man auf dem Rücken eines Elefanten reiten kann. Aber auch zu Fuß wird man öfters von den Dickhäutern überrascht.

Mehr Informationen über den Nationalpark und wie man ihn erreichen kann erfahren Sie hier.

Zoos und Wildparks

Zoos und Wildparks sind sicher ein umstrittenes Thema, da die Tiere eingesperrt sind. Zoos leisten jedoch auch einen erheblichen Beitrag zum Artenschutz, der leider immer notwendiger wird. Auch die Population der Asiatischen Elefanten wird immer geringer und so sind auch für sie Arterhaltungsprogramme sehr wichtig. Deshalb spricht grundsätzlich nichts gegen einen Zoo- oder Wildparkbesuch in Myanmar. 

Wenn Ihnen auch hier das Wohl der Tiere am Herzen liegt, schauen Sie sich vorher Bewertungen im Internet an. Hier kann man oft bereits viel über die Zoos und Wildparks herauslesen. Man erfährt sehr schnell, ob die Tiere artgerecht gehalten werden. Bedenken Sie dabei, dass ein Zoo in Myanmar bei Weitem nicht dieselben finanziellen Mittel zur Verfügung hat, wie zum Beispiel ein moderner Zoo in Deutschland. So fallen beispielsweise die meisten Gehege in lokalen Zoos kleiner aus, als in deutschen Zoos. Wichtig sollte ihnen sein, dass die Wärter sich gut um die Tiere und das Gehege kümmern.

In diesen vier Gehegen und Zoos können Sie Elefanten sehen

  • Hlaw Gar Mini-Zoo in Htauk Kyant in der Yangon Division mit vier Elefanten; Sehenswerter Nationalpark mit einem Mini-Zoo.
  • Yadanabon Zoo in Mandalay im Zentrum von Myanmar mit zwei Elefanten; Bekannt für ihr Schutzprogramm für Birmesische Dachschildkröten.
  • Zoologischer Garten in Naypyidaw mit neun Elefanten; Neuester, modernster und größter Zoo.
  • Zoo in Yangon mit sechs Elefanten: Ältester Zoo von Myanmar. 

Ihre Begegnung mit den Elefanten Myanmars

Sie haben verschiedene Möglichkeiten den intelligenten und sozialen Tieren zu begegnen. Entscheiden Sie selbst, ob Sie ihnen lieber in freier Natur begegnen oder sie in Camps oder Zoos besuchen möchten. Es wird auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis mit den „Momos“ werden.

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